Nocellara del Belice: die Olive, die Sizilien erzählt
Im Herzen des westlichen Siziliens, zwischen den sonnenverwöhnten Hügeln des Belice-Tals, wächst eine der symbolträchtigsten Sorten der Insel: die Nocellara del Belice. Sie ist nicht nur eine Olive, sondern ein Symbol für Identität, Tradition und Geschmack, das seine Wurzeln in der jahrtausendealten Geschichte dieses Landes hat.
Bereits die antiken Bewohner von Selinunte, einer der bedeutendsten griechischen Städte Siziliens, kannten den Olivenbaum als heilige Pflanze und als Quelle der Nahrung. Die majestätischen Ruinen der dorischen Tempel von Selinunte, die die Landschaft dominieren, scheinen noch heute über diese Olivenhaine zu wachen, stille Zeugen einer landwirtschaftlichen Kultur, die sich stets weiterentwickelt hat.
Die Nocellara del Belice ist eine Sorte mit doppeltem Verwendungszweck: Ihre großen, fleischigen Oliven eignen sich sowohl für die Herstellung von nativem Olivenöl extra als auch für den direkten Verzehr. Das daraus gewonnene Öl ist ein wahres gastronomisches Juwel: mittel-fruchtig, mit krautigen Noten, Anklängen von Artischocke und grüner Mandel sowie einem harmonischen Gleichgewicht zwischen Bitterkeit und Schärfe.
Jedes Jahr, zwischen Oktober und November, wird die Ankunft des neuen Öls wie ein kleines Ritual in Häusern und Ölmühlen gefeiert. Die authentischste Art, es zu genießen? Eine Scheibe „Pane nero di Castelvetrano“, im Holzofen gebacken, leicht geröstet und großzügig mit frisch gepresstem grünen Gold beträufelt. Manchmal genügt eine Prise Salz und etwas Oregano, um eine einfache Bruschetta in ein sinnliches Erlebnis zu verwandeln, das die ganze Essenz Siziliens erzählt.
Die Nocellara del Belice ist zudem die einzige Olivensorte Europas, die zwei g.U.-Anerkennungen erhalten hat: eine für die Tafelolive und eine für das Öl. Eine Auszeichnung, die nicht nur die Qualität des Produkts würdigt, sondern auch die tiefe Verbindung zwischen der Pflanze und ihrem Gebiet.